Das sind die 10 häufigsten Geburtsschäden

Das sind die 10 häufigsten Geburtsschäden

Die Geburt eines Babys ist ein natürlicher Prozess, der in den allermeisten Fällen glücklich endet: Mutter und Kind sind wohlauf! Manchmal geht aber leider auch etwas schief, das Kind erleidet einen gesundheitlichen Schaden, der entweder dauerhaft bleibt oder behandelbar ist. Einige dieser Schäden lassen sich durch ärztliches Handeln vermeiden, andere wiederum nicht.

Als Fachkanzlei für Medizinrecht vertreten Dr. Haack & Dr. Böttger Patienten und deren Angehörige, die durch Ärztepfusch und Unachtsamkeit gesundheitlich beeinträchtigt sind. Wir kämpfen vor Gericht für eine angemessene Kompensation und wurden für unsere Tätigkeit schon mehrmals zur Top-Kanzlei auf unserem Fachgebiet gekürt. Auch bei Geburtsschäden werden wir juristisch aktiv, wenn diese auf einen medizinischen Fehler zurückzuführen sind.

Schulterdystokie bis Hirnschaden: Diese Geburtsschäden kommen vor

Der menschliche Körper ist äußerst komplex. Die Geburt eines Babys gehört zu den Höchstleistungen, die er vollbringt. Viele Funktionen müssen perfekt zusammenspielen, damit schlussendlich der kleine Mensch wohlbehalten im Arm der Mutter liegt.

Schwangerschaften und Geburten werden deshalb in der Regel medizinisch eng überwacht, und doch können Ärzte und Hebammen etwas übersehen, einen bestimmten Warnhinweis nicht ernst nehmen oder in einer stressigen Situation falsch handeln. Die folgenden Notfallsituationen und Schäden kommen vor:

Sauerstoffmangel während der Geburt

Besonders schwerwiegend ist ein Sauerstoffmangel bei der Geburt (Asphyxie). Die Ursachen sind vielfältig, ebenso wie die zugrundeliegenden medizinischen Fehlentscheidungen. Manchmal liegt der Fehler bereits bei den Voruntersuchungen oder es kam zu einer falschen Entscheidung im Rahmen der Risikoabwägung zwischen Kaiserschnitt und natürlicher Geburt. Hypoxische Hirnschäden können die Folge sein. Nicht immer – aber leider nicht selten – mit dauerhaften Auswirkungen.

Schäden durch Überbeatmung

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Um einen Sauerstoffmangel zu beheben oder gar nicht erst aufkommen zu lassen, werden vor allem Frühchen nach der Geburt häufig beatmet. Der erhöhte Druck auf das Lungengewebe kann allerdings fatale Folgen haben. Es kann zu Überdehnungen und zur Störung des Gasaustausches in den Zellen kommen. Bei der Überbeatmung gelangt deshalb nicht zu viel Sauerstoff in den kleinen Körper, sondern zu wenig. Trotzdem entscheidet eine rechtzeitige Beatmung oft über Leben und Tod. Obo sie notwendig und nicht übermäßig war, stellt schlussendlich das Gericht fest.

Schulterdystokie und ihre gefährlichen Folgen

Die Schulterdystokie ist eine seltene, aber sehr gefährliche Geburtskomplikation, die zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Nach der Geburt des Kopfes bleiben die Schultern im Geburtskanal stecken und die Geburtsvorgang stoppt. Bei falschem Handeln kann es zu Knochenbrüchen und Lähmungserscheinungen in den Armen kommen. Es drohen unter anderem eine vorzeitige Plazentaablösung, eine Schulterdislokation und eine Asystolie, also ein Schock. Sogar ein Genickbruch ist möglich.

Plexusparese durch Geburtskomplikation

Die Plexusparese oder Plexuslähmung ist eine (teilweise) Armlähmung, die zum Beispiel durch eine Schulterdystokie entstehen kann. Dabei kommen die Nerven an der Halsseite (Plexus brachialis) zu Schaden, die den Arm inklusive der Schulter mit Bewegungsimpulsen und Gefühl versorgen. Die meisten Verletzungen dieser Art heilen mit der Zeit, jedoch nicht immer vollständig. Im schlimmsten Fall begleitet die geburtstraumatische Armplexuslähmung den jetzt noch kleinen Menschen ein Leben lang.

Periventrikuläre Leukomalazie (PVL)

Frühchen haben es besonders schwer. Bei 5 bis 15 Prozent aller Neugeboren, die bei der Geburt unter 1.500 Gramm wiegen, kommt es zu einer Schädigung des Gehirns im Bereich der weißen Substanz, die die Hirnventrikel umgibt. Schuld daran ist entweder eine Durchblutungsstörung oder eine Infektion. Eine hohe Empfindlichkeit für diese Komplikation besteht in der 20. bis 30. Schwangerschaftswoche. Nach der Geburt sind eine schnelle Diagnose und Behandlung nötig, um schwerwiegende Folgen möglichst zu vermeiden oder einzudämmen.

Perinatal erworbener Hirnschaden

Dies ist ein Sammelbegriff für alle Hirnschäden, gleich welcher Ursache, die kurz vor, während und direkt nach der Entbindung entstehen. Auch Reifgeborene können davon betroffen sein, besonders häufig kommen Schäden am Gehirn aber bei Frühchen vor. Schuld daran kann zum Beispiel eine Nabelschnurkompression oder eine Nabelschnurumschlingung sein. Steht die Ursache nicht fest, muss der Geburtsverlauf dringend detailliert aufgearbeitet werden.

Vaginal-operative Entbindung

Das Kind steckt bereits im Geburtskanal, doch es kommt nicht voran. Wenn bei einem Geburtsstillstand die Gesundheit von Mutter und Kind in Gefahr gerät, können Hebammen und Ärzte Mittel ergreifen, um die Geburt zu fördern. Sie setzen eine Geburtszange oder eine Saugglocke ein, um dem Baby auf die Welt zu helfen und Schäden abzuwenden. Doch diese beiden Verfahren bergen selbst gewisse Risiken. Vor allem kann es zu physischen Geburtstraumata, also zu Verletzungen kommen.

Physisches Geburtstrauma

Von der bereits genannten Plexusparese bis hin zu Knochenbrüchen und Prellungen sowie dem besonders gefürchteten Genickbruch können einige Schäden auftreten. Inwiefern das jeweilige physische Geburtstrauma zu vermeiden gewesen wäre, lässt sich nur durch eine genaue Aufarbeitung des Geschehens herausfinden.

Psychisches Geburtstrauma

Auch die Psyche kann unter einer fehlgegangen Geburt dauerhaft und schwerwiegend leiden. Seelische Verletzungen der Mutter sind sehr viel leichter feststellbar als ein psychisches Trauma des Kindes. Das Baby kann uns seine Geburtserfahrung nicht mitteilen und hat sie vergessen, sobald es die ersten Wörter redet. Trotzdem ziehen Geburtskomplikationen oft jahrelange emotionale Folgen nach sich. Gerichtlich sind solche Schäden nur schwer aufzuarbeiten.

Beckenendlage des Babys

Zum Abschluss möchten wir noch die Beckenendlage des Babys erwähnen, auch Steißlage genannt. Die allermeisten Menschenkinder werden mit dem Kopf voran geboren, weil sie sich kurz vor ihrer Geburt im Mutterleib passend drehen. Einige Babys jedoch verweigern diese Drehung – manchmal gelingt es der Hebamme, sie mit geschickten Handgriffen von außen dennoch einzuleiten. Unter bestimmten Umständen ist eine vaginale Geburt auch in Beckenendlage möglich, doch es droht eine kurzzeitige Mangelversorgung mit Sauerstoff, weil der kindliche Kopf in der Endphase die Nabelschnur abklemmt. Auch ein Geburtsstillstand mit all seinen Folgen ist möglich.

Bei Geburtsschäden die Kanzlei Dr. Haack & Dr. Böttger fragen

Die Kanzlei für Medizinrecht Dr. Haack & Dr. Böttger tritt für Menschen ein, die selbst unter Geburtsschäden leiden, aber auch für Eltern, die eine Entschädigung für ihr beeinträchtigtes Kind erstreiten möchten. Wenden Sie sich an uns, wenn Sie den Verdacht haben, dass das medizinische Personal bei der Entbindung nicht richtig gehandelt oder etwas übersehen hat.

Gemeinsam rollen wir den Fall medizinisch und juristisch auf und bringen ihn bei Aussicht auf Erfolg vor Gericht. Vertrauen Sie uns Ihre Geschichte an, wir haben ein offenes Ohr und wissen zu helfen.

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Quellennachweise:

https://flexikon.doccheck.com/de/Schulterdystokie

https://www.kindernetzwerk.de/images/glossar/Krankheitsbeschreibungen/Plexusparese.pdf

https://www.mdr.de/wissen/beatmung-fruehchen-schaden-100.html

https://flexikon.doccheck.com/de/Periventrikul%C3%A4re_Leukomalazie

https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-88787

https://flexikon.doccheck.com/de/Vaginal-operative_Entbindung

https://www.ukbonn.de/geburtshilfe-und-praenatalmedizin/geburt/kreisssaal-und-geburtenraeume/beckenendlage/

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