Bundesärztekammer: Was ist das – und was macht sie genau?

Die Deutsche Bundesärztekammer ist vielen ein Begriff, allerdings eher in der grauen Theorie. Um was handelt es sich bei dieser Institution genau und welche Aufgaben hat sie? Dieser Frage gehen wir im heutigen Blogbeitrag nach. Im Blog der Kanzlei für Medizinrecht von Dr. Haack & Dr. Böttger dreht sich alles um die Themen Medizin, Patientenrechte, Ärztepfusch und Rechtsprechung. In unserer Kanzlei setzen wir uns dafür ein, dass geschädigte Patienten zu ihrem Recht kommen.

Was sind die Aufgaben der Bundesärztekammer?

Die Bundesärztekammer vertritt die berufspolitischen Interessen aller Ärzte und Ärztinnen in unserem Land. Sie dient als Arbeitsgemeinschaft und Spitzenorganisation der ärztlichen Selbstverwaltung für die 17 deutschen Ärztekammern. Darum kümmert sie sich im Detail:

• Sie sichert eine hochwertige medizinische Versorgung für die Bevölkerung, indem sie einen Erfahrungsaustausch der Ärztekammern ermöglicht sowie Ziele und Tätigkeit definiert.
• Sie ermöglicht einen Austausch von Meinungen und Erfahrungen zwischen den Landesärztekammern.
• Sie pflegt die Zusammengehörigkeit der Ärzte und Ärztinnen in Deutschland und wird in den Bereichen Gesundheitswesen und soziales Leben beratend tätig.
• Sie setzt sich für einheitliche Regeln für die Pflichten des ärztlichen Berufs und die Grundsätze der praktischen Tätigkeit ein.
• Sie wahrt die beruflichen Belange aller Ärzte in Deutschland bundesweit, über die Bundesländergrenzen hinaus.
• Sie dient als Kontaktstelle zu den politischen Parteien, der Bundesregierung und dem Bundesrat und vermittelt die gesundheitspolitischen Positionen der Ärzteschaft.
• Sie fördert die Ausbildung von Ärzten und Ärztinnen und setzt sich für die Qualitätssicherung ein.
• Sie stellt Beziehungen zur Medizinwissenschaft her, ebenso wie zu den ärztlichen Vereinigungen in anderen Ländern der Welt.
• Sie regelt die ärztliche Berufsordnung sowie die Weiterbildung.

Insgesamt ist die Deutsche Ärztekammer ein Organ, das sich für eine verantwortungsvolle Gesundheits- und Sozialpolitik engagiert und auf ihrem Gebiet beim gesundheitspolitischen Meinungsbildungsprozess mitwirkt.

So engagiert sich die Ärztekammer gegen Behandlungsfehler

Die deutsche Bundesärztekammer befasst sich unter anderem mit der Hauptthematik unserer Kanzlei für Medizinrecht, den Behandlungsfehlern am Patienten. Dafür stellen die Ärztekammern eigene Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen, die jeden Fall hinsichtlich der Arzthaftung untersuchen. In Deutschland geschieht das ungefähr 10.000 Mal pro Jahr.

Die anonymisierten Daten aus diesen Verfahren fließen an das Medical Error Reporting System (MERS), um sie bundesweit zusammenzuführen und statistisch zu verwerten. Die Statistiken wiederum dienen als Grundlage dafür, Systemfehler zu orten und, wo möglich, Verbesserungen vorzunehmen.

Bundesärztekammer Arztsuche ermöglicht schnelle Orientierung

Darüber hinaus gibt es eine digitale Bundesärztekammer Arztsuche für jedes einzelne Bundesland. Darin verzeichnet sind sämtliche ansässige Vertragsärzte und Psychotherapeuten.

Der User wählt zuerst die gesuchte Arztgruppe aus, dann das Fachgebiet, anschließend optional den Namen sowie Postleitzahl und Ort. Zuletzt gibt der Nutzer den gewünschten Landkreis ein und erhält auf Knopfdruck die passenden Suchergebnisse mit Kontaktmöglichkeit. Auf diese Weise wird es bedeutend einfacher, einen Facharzt in der Nähe zu finden

Bundesärztekammer Patientenverfügung online abrufbar

Bis hierher wird klar: Die Bundesärztekammer interessiert sich auch für die Patientenrechte, zum Beispiel für die freie Arztwahl und das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Hinzu kommt ein weiterer digitaler Service, nämlich die Möglichkeit, sich Musterformulare zur Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung herunterzuladen.

So können Patienten ihr Recht auf Regelung der persönlichen Angelegenheiten besser und einfacher wahrnehmen. In allen drei Fällen geht es darum, konkrete Anweisungen für den Fall einer Entscheidungs- und Einwilligungsunfähigkeit zu hinterlegen. Als Patient legen Sie zum Beispiel einen Bevollmächtigten oder Betreuer fest, dem Sie zutrauen, in Ihrem Namen zu entscheiden. Und / oder Sie schließen bestimmte Therapien oder lebenserhaltende Maßnahmen für sich aus.

Denken Sie auch daran, Ihr Verhältnis zur Organspende-Erklärung mitzuteilen, für den Fall, dass Ihr Hirntod eintritt. Ihr schriftlich dokumentierter Wille ist bindend: Hinterlegen Sie ihn so, dass er im Ernstfall gefunden wird und zum Tragen kommt.

Dr. Haack & Dr. Böttger: Patientenrechte sind unser Metier

Die Wirtschaftswoche kürt jedes Jahr die Top-Kanzleien im Medizinrecht. Dr. Haack & Dr. Böttger gehörten 2022, 2023 und 2024 zu den Bestplatzierten und streben auch für 2025 wieder eine Auszeichnung an. Wir setzen uns vor Gericht für Ihre Rechte als Patient ein und informieren auf diesem Blog zu allen Themen, die damit im Zusammenhang stehen.

Wenn Sie von einem Behandlungsfehler oder Ärztepfusch betroffen sind, kommen Sie unverbindlich mit uns ins Gespräch. Bei Erfolgsaussicht beschreiten wir mit Ihnen den juristischen Weg, damit Sie eine Kompensation für den erlittenen Schaden erhalten. Dafür sind wir da – und vielfach erprobt.

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Quellennachweise:

https://www.bundesaerztekammer.de/baek/ueber-uns/aufgaben

https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Behandlungsfehler/Statistische_Erhebung_2020_neu.pdf

https://www.bundesaerztekammer.de/arztsuche

https://www.bundesaerztekammer.de/bundesaerztekammer/patienten/patientenverfuegung