Plexusparese nach der Geburt kann ein Grund für Schmerzensgeld sein
Mutter und Kind gesund! Das ist für die meisten Menschen die Hauptsache nach der Geburt. Leider läuft im Kreißsaal nicht immer alles gut, manchmal treffen Hebammen oder Ärzte eine falsche Entscheidung und das Baby erleidet einen Geburtsschaden.
Die Plexusparese gehört zu den langwierigen Schäden, die in vielen Fällen vermeidbar sind. Als Top-Kanzlei für Medizinrecht treten wir für geschädigte Patienten und ihre Angehörigen ein, um die Schuldfrage zu klären und Schmerzensgeld zu erlangen.
Dr. Haack & Dr. Böttger informieren in ihrem Blog regelmäßig über Ärztepfusch und Behandlungsfehler, ob in der Geburtshilfe, bei einer Schönheitsoperation oder anderen medizinischen Maßnahmen.
Dabei schärfen wir das Bewusstsein für solche Fälle, aber auch für die juristischen Möglichkeiten zur Kompensation. Was ist eine Plexusparese – und wie kommt sie bei der Geburt zustande?
Plexusparase Neugeborenes: Definition und Ursachen
Die Kurzantwort auf diese Frage lautet: Wenn das Kind im Geburtskanal steckenbleibt, kann übermäßiger Zug an Schulter oder Kopf das Nervengeflecht an der Halsseite verletzen, das den Arm mit dem Rückenmark verbindet.
Diese Arm-Nerven heißen im Lateinischen Plexus brachialis – und das Wort Parese bedeutet „Lähmung“. Es entsteht also eine Plexuslähmung, die nicht vollständig sein muss, sondern sich auch in unterschiedlich starken Bewegungseinschränkungen äußern kann.
Die folgenden Geburtskomplikationen begünstigten eine Plexusparese:
- Makrosomie (hohes Geburtsgewicht > 4.000 g)
- Schulterdystokie (Steckenbleiben durch „verkeilte“ Schulter)
- Geburt mit Saugglocke oder Zange (Zugkräfte)
- Fehlerhafte Technik bei der Geburtsunterstützung
Ist die geburtstraumatische Plexusparese immer ein Ärztefehler?
Nicht immer ist eine Plexusparese bei der Geburt vermeidbar, das heißt, wir haben es nur in bestimmten Fällen mit einem Behandlungsfehler zu tun. Wenn aber das medizinische Personal beispielsweise das Geburtsgewicht (viel) zu gering eingeschätzt oder spezielle Risikofaktoren in der Schwangerschaft übersehen hat, sollte man den Fall genauer analysieren.
Eventuell wäre ein Kaiserschnitt angebracht gewesen, doch die Entscheidung ist zum Leid des Kindes nicht gefallen. Vielleicht haben Hebamme oder Arzt zu viel Zugkraft aufgewendet, um das Baby aus dem Geburtskanal zu holen: Das ist deutlich schwerer zu beweisen, aber auch hier gibt es juristische Möglichkeiten.
Folgen und Therapie einer Arm Plexus Parese beim Kind
Mit etwas Glück gehen die Einschränkungen wieder zurück und das Kind entwickelt sich völlig normal. Oftmals ist eine Therapie vonnöten, in einigen Fällen bleibt eine lebenslange Behinderung zurück. Diese Symptome zeigen sich bei einer oberen Plexuslähmung:
- Einschränkungen in der Beweglichkeit des Arms
- Muskellähmung oder Muskelschwäche
- Störungen in der Sensibilität des Armes
- Nachfolgende Wachstumsstörungen im betroffenen Bereich
- Eventuell seelische Probleme aufgrund der Behinderung
Die Behandlung kann Jahre dauern, vor allem eine intensive Physiotherapie ist hierbei gefragt. Manchmal muss allerdings auch die Chirurgie mithelfen, den Arm so gut es geht wieder nutzbar zu machen. Eltern investieren häufig viel Zeit und Nerven in den Genesungsweg, ganz zu schweigen von der finanziellen Investition.
Eine professionelle Physiotherapie kann die Muskelfunktion (bis zu einem gewissen Grad) wieder aktivieren oder wenigstens erhalten. Sie beugt Muskelverkürzungen und damit weiteren Bewegungseinschränkungen vor und vermeidet Fehlhaltungen sowie asymmetrische Entwicklungen, die wiederum zu weiteren Schäden führen können.
Die Therapeuten erstellen einen persönlichen Behandlungsplan, der später auch eine Ergotherapie und andere Maßnahmen beinhalten kann. Bei Bedarf steht eine chirurgische Nervenrekonstruktion an; sekundäre Operationen, vor allem an den Muskeln, können folgen.
Das klingt komplex und zeitaufwändig, aber auch nach viel Schmerz und Stress für das Kind. Welche Kompensation gibt es dafür?
Wie viel Schmerzensgeld für obere Plexusparese: der Fachanwalt hilft!
Die Höhe der Schmerzensgeld- und eventuellen Schadensersatzforderungen orientiert sich am individuellen Krankheitsverlauf: Gern kalkulieren wir als erfahrene Fachanwälte die Summe für Sie.
Dabei berücksichtigen wir auch die langfristigen Auswirkungen der Plexuslähmung am Arm, ebenso wie die psychische Belastung für das Kind, seine Eltern und Geschwister.
Die Grundvoraussetzung für eine finanzielle Kompensation ist und bleibt, dass es sich um einen Behandlungsfehler handelt. Falls vorhanden, weisen wir den Ärztepfusch anhand der Unterlagen und medizinischen Befunde nach.
Unsere Unterstützung für Sie und Ihr Kind
Für all das sind Fachwissen und Erfahrung gefragt, ebenso wie die enge Zusammenarbeit mit professionellen Gutachtern sowie ein hervorragendes Verhandlungsgeschick, damit am Ende eine faire Entschädigung herausspringt.
Oft beobachten wir, dass unsere Unterstützung bei den betroffenen Mandanten auch emotional aufbauend wirkt.
Sind Sie bereit für ein erstes Gespräch mit Dr. Haack & Dr. Böttger? Das kostet Sie nichts und macht Mut, den weiteren juristischen Weg zu beschreiten. Für uns zählen Ihre Interessen, auch bei heftigem Gegenwind bleiben wir vor Gericht für Sie und Ihr Kind am Ball.
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
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Quellennachweise:
https://www.kindernetzwerk.de/images/glossar/Krankheitsbeschreibungen/Plexusparese.pdf
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