Peritonitis bei Erwachsenen nach einem laparoskopischen Eingriff

Peritonitis bei Erwachsenen nach einem laparoskopischen Eingriff

Was ist eine Peritonitis bei Erwachsenen?

Peritonitis. Kein Wort, das man jeden Tag hört – und ehrlich gesagt klingt es auch nicht besonders angenehm. Dabei steckt dahinter etwas, das man wirklich ernst nehmen sollte: eine Bauchfellentzündung.

Das Bauchfell ist eine dünne, empfindliche Gewebeschicht, die wie eine schützende Hülle über den Organen im Bauch liegt. Gerät sie aus dem Gleichgewicht – zum Beispiel durch Bakterien – reagiert der Körper oft mit voller Wucht. Und das kann richtig gefährlich werden.

Was viele nicht wissen: Gerade nach laparoskopischen Eingriffen – also Bauchspiegelungen – ist das Risiko für eine Peritonitis bei Erwachsenen gar nicht so selten. Vor allem, wenn etwas übersehen wird. Und ja, das kommt leider vor.

Ach so, noch ein kurzer, aber wichtiger Unterschied: Es gibt zwei Formen der Peritonitis. Die primäre – die ist eher selten und entsteht ohne direkten Auslöser im Bauchraum, etwa bei einer schweren Lebererkrankung. Und die sekundäre Peritonitis, die ist die häufige – ausgelöst durch eine konkrete Ursache im Bauch, zum Beispiel eine Leckage nach einer OP. Um die geht’s hier.

Laparoskopischer Eingriff: Was ist das überhaupt?

Vielleicht kennen Sie das eher unter dem Begriff Bauchspiegelung. Klingt harmlos, oder?

Medizinisch gesehen ist es ein minimalinvasiver Eingriff. Heißt: Statt eines großen Schnitts gibt’s nur ein paar kleine. Eine Kamera kommt rein, dazu feines Werkzeug – und das Team operiert sozusagen von außen nach innen. Klingt smart – und ist es auch oft.

Aber, wie so oft: Auch das hat Tücken. Denn wenn während des Eingriffs etwas übersehen wird – ein kleiner Riss, eine unentdeckte Verletzung – kann das später richtig Ärger machen. Und manchmal merkt man das nicht sofort, sondern erst Tage später. Und dann steht plötzlich der Begriff im Raum, den niemand hören will: Bauchfellentzündung.

Bauchfellentzündung nach Bauchspiegelung – wie kann das passieren?

Die Gründe? Unterschiedlich. Und nicht immer offensichtlich. Manchmal reicht ein winziger Riss – zum Beispiel am Darm oder an der Gallenblase. Der bleibt bei der OP unbemerkt. Ein paar Tropfen treten aus, Bakterien gelangen in den Bauchraum – und der Körper reagiert, wie man es von ihm erwartet: mit einer massiven Entzündung.

Auch das hier passiert öfter als man denkt: Ein Instrument war nicht hundertprozentig steril. Oder eine Drainage wurde nicht sauber gelegt. Vielleicht war auch die Nachsorge nicht gründlich genug.

Was häufig zur Peritonitis führt:

  • Verletzungen von Organen, die während der OP nicht bemerkt wurden
  • Leckagen – also austretende Flüssigkeit wie Galle oder Darminhalt
  • Keime, die durch unsteriles Arbeiten eingeschleppt wurden
  • Nachlässige Überwachung nach dem Eingriff

Klingt beunruhigend? Ja. Aber genau deshalb ist es so wichtig, dass man früh erkennt, wenn etwas nicht stimmt.

Wenn Symptome übersehen werden – die unterschätzte Gefahr

Es ist nicht immer so, dass jemand plötzlich mit Fieber zusammenbricht und der Bauch aussieht wie in einem Medizin-Lehrbuch. Oft fängt es schleichend an. Ein bisschen Bauchweh. Ein flaues Gefühl. Man denkt: „Das ist bestimmt noch von der OP“ – und schiebt es weg. Aber irgendwann kippt es. Die Schmerzen werden stärker, der Bauch hart wie ein Brett, das Fieber steigt. Vielleicht kommt Schüttelfrost dazu. Oder ein allgemeines Gefühl von „Ich kann nicht mehr“.

Typische Warnzeichen einer Bauchfellentzündung:

  • Bauchschmerzen, die sich bei Bewegung verschlimmern
  • Fieber oder Schüttelfrost
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Spürbar gespannter, harter Bauch
  • Schwächegefühl, Kreislaufprobleme

Gerade bei älteren Menschen oder Menschen mit Grunderkrankungen wie Leberzirrhose oder einem geschwächten Immunsystem kann das Ganze noch tückischer sein: Die Symptome sind oft milder – was die Diagnose erschwert.

Wie wird eine Peritonitis eigentlich diagnostiziert?

Wenn der Verdacht im Raum steht, sollte man keine Zeit verlieren. Denn hier zählt jede Stunde.

Die wichtigsten Schritte in der Diagnostik:

  • Blutuntersuchung: Entzündungswerte wie CRP und weiße Blutkörperchen sind oft erhöht
  • Ultraschall: Kann freie Flüssigkeit im Bauchraum zeigen
  • CT: Liefert genauere Bilder, wenn unklar ist, wo das Problem liegt
  • Punktion von Aszites: Also Bauchwasser – wird bei Bedarf entnommen und untersucht

Das Ziel? So schnell wie möglich herausfinden, was da los ist – und handeln, bevor der Körper kollabiert.

Und die Behandlung?

Wenn sich die Diagnose bestätigt, geht es oft Schlag auf Schlag. Die Behandlung ist fast immer eine Kombination aus zwei Dingen: Operation und Antibiotika.Zuerst muss die Ursache beseitigt werden – also zum Beispiel das Leck versorgt oder der Bauch gespült werden. Manchmal muss nochmal operiert werden. Parallel dazu startet die Antibiotikatherapie, meist sehr intensiv.

Und wie stehen die Chancen? Je früher die Behandlung beginnt, desto besser. Klingt nach einer Plattitüde – ist aber leider sehr real: Verzögerungen erhöhen das Risiko für Komplikationen oder einen tödlichen Verlauf deutlich.

Juristische Hilfe bei Behandlungsfehlern – wir schauen genau hin

Vielleicht haben Sie genau das erlebt. Eine OP, dann Unruhe, dann Beschwerden – und niemand weiß so richtig, was los ist. Oder schlimmer: Man nimmt Ihre Sorgen nicht ernst. Es wird beruhigt, vertröstet, abgewiegelt. In unserer Kanzlei für Medizinrecht begleiten wir regelmäßig Fälle, bei denen eine Peritonitis nach einem laparoskopischen Eingriff entstanden ist – und vieles darauf hindeutet, dass man hätte früher reagieren können. Oder müssen.

Wenn es Hinweise auf einen Behandlungsfehler gibt – etwa durch zu späte Diagnose, mangelhafte Hygiene oder schlechte Nachsorge – dann setzen wir uns für Sie ein. Wir holen medizinische Gutachten ein, prüfen die Unterlagen, stellen die richtigen Fragen. Das erste Gespräch? Ist kostenlos. Und ganz ohne Druck. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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Quellenverzeichnis:

https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verdauung/bauchfellentzuendung-peritonitis.html

https://register.awmf.org/assets/guidelines/067-009l_S3_PAP_2024-12.pdf

https://www.viscera.ch/krankheiten/bauchfellentzundung

https://www.netdoktor.de/krankheiten/bauchfellentzuendung/

https://www.studysmarter.de/studium/medizin/chirurgie/peritonitis/

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