Hypoxischer Hirnschaden durch Behandlungsfehler: Wo gibt es rechtliche Hilfe?
Der Start ins Leben läuft leider nicht immer glatt. In einigen Fällen kommt es während des Geburtsvorgangs zu akutem Sauerstoffmangel, Asphyxie genannt. Das Baby erleidet einen hypoxischen Hirnschaden, mit dem großen Risiko einer dauerhaften gesundheitlichen Schädigung. Nicht immer ist diese Komplikation medizinisch zu verhindern, oftmals aber schon.
Hat Ihr Kind einen Hirnschaden durch Sauerstoffmangel bei Geburt erlitten – und glauben Sie an einen Behandlungsfehler? Bei Dr. Haack & Dr. Böttger, der mehrfach ausgezeichnete Fachkanzlei für Medizinrecht, erhalten Sie rechtliche Beratung und, bei Erfolgsaussicht, eine kompetente Vertretung vor Gericht. Im folgenden Ratgeber befassen wir uns mit dem hypoxischen Hirnschaden bei Geburt, seine möglichen Auslöser und den schwerwiegenden Folgen.
Wann tritt ein Hirnschaden durch Sauerstoffmangel bei einer Geburt auf?
Zuerst ein trauriger Fakt: Hirnschädigungen durch Sauerstoffmangel während des Geburtsvorgangs gehören auch heute noch zu den Haupttodesursachen bei Neugeborenen. Nicht alle Babys sterben bei einer Asphyxie, viele leiden aber über einen längeren Zeitraum oder sogar lebenslang unter den gesundheitlichen Folgen.
Allzu oft liegen dem Sauerstoffmangel medizinische Fehlentscheidungen zugrunde, die durchaus schon bei der Schwangerschaftsvorsorge ihren Anfang nehmen können. Aber auch während der Geburt geschieht immer wieder Unvorhergesehenes, worauf medizinisches Personal nicht immer korrekt reagiert. Bei Beckenendlage des Babys drückt zum Beispiel der kindliche Kopf in der Endphase in der Regel auf die Nabelschnur und klemmt damit die Luftversorgung ab. Wenn jetzt nicht alles ganz schnell geht, ist das kindliche Gehirn in Gefahr!
Auch der gefürchtete Geburtsstillstand bei einer normalen Steißgeburt führt in manchen Fällen zu einem Hirnschaden nach Sauerstoffmangel, und, was auf dem ersten Blick paradox erscheint: Wenn der Arzt den Mangel durch Beatmung beheben will, kann dieser sich sogar noch vergrößern. Das zarte Lungengewebe ist so empfindlich, dass die Bläschen sehr sensibel auf Überdehnung reagieren. Diese wiederum stört den Gasaustausch der Zellen – und schon kommt noch weniger Sauerstoff im Körper an.
Hirnschaden bei Sauerstoffmangel lässt sich durch Nachbehandlung mindern
Der Sauerstoffmangel ist eingetreten, das Gehirn hat gelitten — und trotzdem haben die Ärzte noch eine Chance: Eine schnelle und wirksame Therapie kann helfen, den Hirnschaden einzudämmen oder zumindest das Leben des Kindes zu retten. Das Mittel der Wahl ist normalerweise die künstliche Kühlung, die sogenannte therapeutische Hypothermie.
Dabei wird die Körpertemperatur des Neugeborenen über mehrere Tage auf ungefähr 33 Grad Celsius gesenkt. So verlangsamt sich der Stoffwechsel und das Gehirn erhält Gelegenheit zur Regeneration: Die Überlebenschancen steigen und das Risiko für Spätfolgen sinkt. Später erhöhen die Mediziner die Körpertemperatur Schritt für Schritt wieder, bis sie ihren Normalzustand erreicht und das Baby hoffentlich gesund ist.
Wie wirkt sich die frühkindliche Hirnschädigung durch Geburtsfehler aus?
Wenn die Hilfe nicht erfolgt oder nicht (genügend) anschlägt, bleibt eine Hirnschädigung zurück. Diese unterscheidet sich in der Ausprägung nicht von anderen frühkindlichen Hirnschäden, die ebenfalls durch eine Schädigung des Zentralnervensystems entstanden sind. Anders als bei einer fortbestehenden Erkrankung schreitet der Schaden nicht weiter fort, die Symptome können sich durch eine einschlägige Therapie sogar bessern. Die Hirnschädigung selbst ist jedoch irreparabel.
Das sind die häufigsten Symptome eines hypoxischen Hirnschadens:
- Verminderte oder keine Spontanbewegungen
- Herabgesetzte Muskelspannung
- Im späteren Verlauf erhöhte Muskelspannung
- Ausgeprägte Bewegungsstörungen
- Eingeschränkte oder fehlende Koordination
- Spastik, das heißt willkürliche Bewegungen
- Krampfanfälle, oft erst nach Jahren
- Spitzfußstellung (infantile Zerebralparese)
- Beeinträchtigung der Sinne bis zu Blindheit / Taubheit
- Geistige Entwicklungsverzögerung
Geburtsschaden durch Ärztepfusch erlitten? Wir vertreten Sie vor Gericht
Manche Geburtsschäden sind durch Menschenhand unabwendbar, andere wiederum schon. In einigen Fällen hat das medizinische Personal nicht adäquat, zu spät oder nicht reagiert, um den Schaden durch vorhandene Mittel abzuwenden. Ist Ihr Kind davon betroffen, dann reichen wir Ihnen eine helfende Hand.
Wenden Sie sich an unsere Kanzlei für Medizinrecht, erzählen Sie uns, was passiert ist. Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie Sie am besten zu Ihrem Recht kommen. Das Wichtigste für unsere Mandanten ist häufig die Aufklärung ihres Falls, damit die Verantwortlichen sich nicht weiter wegducken können. Schmerzensgeld und Schadensersatz sind ebenfalls wertvoll, denn das Geld hilft dabei, den schwierigen Alltag besser zu bewältigen.
Eine erste Kontaktaufnahme mit Dr. Haack und Dr. Böttger kostet nichts. Mit einer starken juristischen Rückendeckung erreichen Sie Ihr Ziel.
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Quellennachweise:
https://www.schoen-klinik.de/hypoxischer-hirnschaden-kinder
https://www.dzne.de/aktuelles/pressemitteilungen/presse/neue-ansaetze-gegen-die-folgen-von-sauerstoffmangel-bei-der-geburt/
https://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChkindliche_Hirnsch%C3%A4digung
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